Zusammenhang zwischen Diabetes mellitus und Parodontitis

Zum langfristig erfolgreichen Diabetesmanagement gehört die regelmäßige Kontrolle der Mundgesundheit und – sofern nötig – eine Parodontalbehandlung.


In einer Pressemitteilung der Deutschen Gesellschaft für Parodontologie e.V. vom 18.10.2013 werden die Zusammenhänge zwischen Parodontitis und Diabetes erläutert.


So heißt es: "Diabetes mellitus ist eine Systemerkrankung, die über Organ-, Sektor- und Fachgrenzen hinausgeht. Das Ziel jeder Behandlung ist eine optimale glykämische Einstellung, um den Langzeitfolgen des Diabetes vorzubeugen. Neben den schon lange bekannten Spätschäden wie Makroangiopathien, Neuro-, Nephro- und Retinopathien und deren Folgen wird heute auch von der Parodontitis (Entzündung des Zahnhalteapparates) als einer weiteren wichtigen Diabetesfolgeerkrankung gesprochen [1].


So haben Diabetes-Patienten im Vergleich zu Nicht-Diabetikern ein dreifach erhöhtes Risiko, an Parodontitis zu erkranken [2]. Eine manifeste Parodontitis erschwert wiederum bei Diabetikern die Stoffwechselkontrolle und verschlechtert ihre glykämische Einstellung [14]. „Angesichts der bidirektionalen Beziehung zwischen beiden Erkrankungen erfordert die erfolgreiche Behandlung der Diabetes-Patienten einen ganzheitlichen Ansatz, der auch die Zahnmedizin mit einbezieht“, betont PD Dr. Erhard Siegel, Präsident der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG). „Dafür muss das interdisziplinäre Bewusstsein für parodontale Erkrankungen als Folge des Diabetes mellitus geschaffen bzw. geschärft werden“, unterstreicht Prof. Dr. Thomas Kocher, Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Parodontologie, die gemeinsame Position beider Fachgesellschaften. Durch Prävention und rechtzeitige Therapie können Entzündungsprozesse, Insulinresistenz und daraus resultierende Probleme aufgehalten und der Behandlungserfolg maßgeblich erhöht werden. Deshalb sollten Diabetologen/Allgemeinmediziner zumindest die Kardinalsymptome der Parodontitis kennen, einfache Screeningmethoden beherrschen und die Kontrolle der Mundgesundheit als integralen Bestandteil der Diabetestherapie ansehen."